F1: schaltet über ein monostabiles Relais die stromführende RTS-Kupplung,
F2: schaltet fahrtrichtungsabhängig die Fernscheinwerfer,
F3: schaltet ebenfalls fahrtrichtungsabhängig die Führerstandsbeleuchtung,
F4: bleibt wie werksseitig zur "Delay-Kastration" .

Märklin hat den Lokomotiven der Baureihe 101 ab der Nummer 37371 einen 60902-Funktionsdecoder in Sonderbauart spendiert. Dieser Decoder nutzt die Funktion F1 nicht. Außerdem beschaltet er F2 und F3 so, dass damit die Fernscheinwerfer auf den beiden Lokseiten einzeln ein- und ausgeschaltet werden können. Die Lokbeleuchtung geschieht bei diesen Loks via LEDs, die notwendige Elektronik zur Ansteuerung der LEDs (Schutzdioden und Vorwiderstände) hat Märklin sinnigerweise gleich auf dem Decoder platziert. So kann man die Lötpads der Funktionsausgänge dieses Decoders nicht für was anderes nutzen.

Der hier beschriebene Umbau geschieht unter Einsatz der neuen "Schweizer Lichtwechsel-Platine" (Et.-Nr 605242, eingesetzt z.B. in der neuen Schweizer TEE-Lok oder in der Ae6/6). Diese Platine wertet die Fahrtrichtungsinformationen, die über die Ausgänge gelb und grau der Decoder der 6090-Familie kommen, wenn <Function> aktiviert ist, aus und setzt sie in zwei weitere fahrtrichtungsabhängig schaltende Funktionsausgänge um. Damit kann man die Fernscheinwerfer und die Führerstandsbeleuchtung mit jeweils einer Funktionstaste fahrtrichtungsabhängig schalten. Der einzige "Schwachpunkt" der Lösung liegt darin, dass man Scheinwerfer und Führerstand nur schalten kann, wenn auch das Spitzensignal eingeschaltet ist. Beim Fernscheinwerfer kann man das verschmerzen, beim Führerstand ist das schade.

Zunächst muss man sich darüber klar werden, dass die Funktion F1 auf der Sonderplatine für den Decoder nicht bestückt ist. Damit muss man die SMD-Mimik, die den Ausgang des 701.2x-Chips beschaltet, extern aufbauen und mit der Decoderplatine verdrahten.

Das kleine nebenstehende Bild zeigt die drei SMD-Bauteile (Transistor und zwei Widerstände) mit den Anschlusskabeln: Das blaue Kabel am Kollektor des BST50 geht zum Verbraucher. Das grüne Kabel muss mit "Violett" vom Decoder verkabelt werden, das rot-graue Kabel kommt an Orange und das graue Kabel (angelötet am Draht zwischen Transistor und 47kOhm-Widerstand) kommt an den F1-Ausgang des Decoders.

Nebenan gibt es ein Bild, das die Lötpunkte für die Kabel anzeigt, die am Decoder angelötet werden müssen.

Zunächst hebt man vorsichtig das im roten Kreis befindliche Beinchen des Decoders von der Platine ab. Damit hat man den F1-Ausgang, an den das graue Kabel gelötet wird. das grau-rote Kabel kommt an den Widerstand im orangen Kreis, das grüne Kabel kommt an die Diode im violette Kreis. Man könnte in beiden Fällen auch direkt die Pins des Decoders zum Löten benutzen, das habe ich aber nicht getan, weil die Pins anders als der für F1 nicht am Rand liegen und die Lötpads des Widerstands bzw. der Diode besser zugänglich sind.

Nun habe ich das Platinchen wie immer in selbstverschweißendes Isolierband verpackt und in den Hohlraum dem Decoder und oberhalb des Fahrgestells verpackt. Das blaue Kabel, das später das Relais ansteuert, hängt noch lose heraus. die übrigen Kabel sind bereits verlötet.

Anschließend wird das monostabile Reed-Realis verdrahtet.

In den roten Kreis kommt das (blaue) F1-Kabel, an orange kommt Orange vom Decoder und in die blauen Kreise kommt ein Abzweig des vom Schleifer kommenden roten Kabels auf der einen und dann die 2 Kabel, die zu den Kupplungen führen, auf der anderen Seite.

Das Relais kommt dann ebenfalls in selbstverschweißendes Isolierband und wird auch unter den Decoder geschoben. Das ganze sieht dann wie auf dem folgenden Bild aus.

Nun führt man die Kabel für die Kupplungen am Motordrehgestell vorbei aus dem Lokgehäuse. Man kann die Kabel unter der Lok so verlegen, wie es das folgende Bild zeigt. Dabei liegt das Kabel, das zum anderen Drehgestell führt in einem Spalt am Fahrgestellboden, ist also nicht sichtbar (blauer Kasten).

Die Kabel an den Kupplungen anzulöten, ist nicht ganz einfach. Man sollte dafür die Kupplungen vom Drehgestell abschrauben und dann das Löten vornehmen. Danach steckt man die Kupplungen wieder ein und zieht überschüssiges Kabel wieder zurück bis unter den Decoder. Wichtig bleibt, dass die Drehgestelle trotz der Kabel gut Spiel haben. Dafür habe ich die "Zugentlastungen" links und rechts gemacht (Kabel geknickt). Erst dann klebt man die Kabel mit Sekundenkleber am Drehgestell fest.