Die fertig umgebaute Lokomotive

F1: schaltet einen Rauchsatz
F2: schaltet das rote Rücklichte ab
F3: schaltet die Führerstandsbeleuchtung
F4: Anfahr- und Bremsverzögerung
weiterhin gibt es (nicht schaltbare) Strom führende Kupplungen

Erster Schritt: Entfernen des alten c90-Decoders ohne Funktionen, absolute Fahrrichtung und flackerfreie Beleuchtung. Solche Dinge werden bei ebay immer wieder gern ersteigert. Man kann bis zu 100 Mark erzielen. Einfach die Verbraucher ablöten und Decoder entnehmen. Der neue Decoder muss dann noch um die Funktion F3 erweitert werden. Beim Aufrüsten des Decoders kann die violette Leitung entfernt werden. Wir brauchen sie nicht.

Neues Spitzenlicht
Rauchsatzeinbau
Führerstandsbeleuchtung
Rücklicht
Innenleben Rücklicht
Strom führende Kupplung I
Strom führende Kupplung II
Masseverbindung vom Nachläufer zum Motorschild

Zweiter Schritt: Die handwerklichen Arbeiten am Fahrgestell und am Lok-Gehäuse. Das rechte Bild zeigt die Stelle, an der die ehemalige Lampenhalterung abgefräst wurde (leider mit einem erheblichen Rutscher, der jedoch nach dem Aufsetzen des Gehäuses unsichtbar bleibt - Puuuuh!

Wichtig beim Aufbohren des Schlotes (werksseitig 2mm Innendurchmesser und 4,5mm Stärke an der schlankesten Stelle am Ansatz auf dem Kessel) auf die erforderlichen 3,5mm (besser 3,6mm, damit er auch passt, wenn er nicht ideal rund ist... - denn das sind sie NIE) für einen Seuthe-Rauchsatz (Nr 20?) ist die richtige Fixierung des Lokgehäuses unter dem Bohrständer. Aus der Hand ist die Bohrung nicht zu machen. Nun kann man den Rauchsatz einsetzen. Er wird später mit dem Braun-Grünen Kabel verlötet.

Danach sollte man Fahrgestell und Lokgehäuse mit Druckluft reinigen. Gibt's bei Conrad aus der Dose.

Dritter Schritt: Für das neue Spitzensignal nimmt man eine flache LED (eich habe einfach eine 3mm-LED flachgeschliffen) und schließt sie mit Vorwiderstand an den Ausgang (grau) des Decoders und orange an. Ich habe die Lötstellen dann mit papier umklebt und in die Vertiefung für den ehemals unversehrten Lichtleiter, den ich wie auf dem Bild oben zu sehen ist, gekürtz habe. Man muss die LED so flach schleifen, dass das Gehäuse gut schließt. Weil die LED relativ lichtstark ist und weil der Lichtleiter nun kürzer ist, ist die Lichtausbeute besser als beim Original!

Vierter Schritt: Einpassen des neuen Decoders. Das blaue und grüne Kabel muss jeweils an die entsprechende Drossel am Motoreingang gelötet werden. Das braune und das rote Kabel müssen ebenfalls angeschlossen werden. Insgesamt braucht man 4 Anschlüsse für orange: Das Spitzensignal vorne und am Tender, für die roten LEDs für das Rücklicht und für die Führerstandsbeleuchtung.

Fünfter Schritt: Hinsichtlich des Spitzensignals und wegen des möglichen Wendezugeinsatzes der Lok ergeben sich folgende Arbeiten an der hinteren Beleuchtung: An die hintere Steckfassung wird ein oranges statt dem vorhandenen braunen Kabel angelötet.

Nun wird aus 2 LEDs, Schutzdiode (1N4148) und einem 1kOhm-Widerstand die übliche LED-Beleuchtung gebastelt. Alles wird sauber mit dem F3-Kabel und einem der zwei noch freien orangen Rückleiter verlötet und geschrumpft und "gut is'".

Die LEDs biegt man nun "passend für den Spalt zwischen Permanentmagnet und Stecksockelhalterung. Das Bild zeigt die Lage der beiden LEDs für die Schlussbeleuchtung. Man erkennt auch das "selbstverschweißende Isolierband" aus dem Baumarkt, mit dem ich die Isolierung gemacht habe.

Die LED schaltet sich leider nicht wie bei anderen Loks selbsttätig richtungsabhängig. Für die erforderliche kleine Experimentierplatine habe ich keinen Platz gefunden.

Sechster Schritt: Die Kabinenbeleuchtung. Das F3- und das letzte orange Kabel werden an eine Steckfassung gelötet. Dahinein steckt man eine Microbirne 610080. Weil die Scheiben des Führerstandes mattiert sind (wegen der Innereien) ist die Position der Birne egal.

Siebter Schritt: Für die Stromführenden Kupplungen montiert man RTS-Kupplungen mit angelöteten Kabeln in die Aufnahmen und führt die Kabel wie im Bild ersichtlich an den Schleifer. Wichtig ist das Schnipselchen Papier (im rechten Bild in weiß, damit man es besser sieht, später wird es mit Plakafarbe schwarz gemacht) auf der Oberseite der Kupplung, weil die Aufnahme hier aus Metall ist und dadurch sonst bei Berührung mit der Feder der RTS-Kupplung herrliche Kurzschlüsse auftreten würden...

Nun bleibt noch der für die Innereien der Maschine letzte Schritt: Aufräumen. Am Decoder wird Platz für die Führung des Gehäuses benötigt und am Spitzensignal verwendet man einen schwarzen Aufkleber (Schreibschutz für alte 5-1/4" Disketten) zum Abdecken der drei Kabel, weil diese Stelle nachher sichtbar ist. Die schwarz Pappe im Tenderbereich ist als Lichtschutz für den Führerstand erforderlich. Sie muss so angepasst werden, dass sie auch die LED überdeckt. Das kann man oben im Bild schon sehen.

Nach dem Umbau habe ich gemerkt, dass der Massekontakt der Lok zu schlecht für eine ruhige Fahrt ist. Also habe ich eine Kabelöse um die letzte Nachlaufachse gezogen, um die Drehgestell-Führung geschlungen und in das Lokgehäuse geführt. Dann habe ich das Kabel an die Massefahne am Motorschild angelötet. 

Nach einer Testrunde kann das Gehäuse aufgesetzt werden und die Bauarbeiten sind abgeschlossen.

Viel Freude beim Nachbauen. Für weitere Fragen und Anregungen bin ich offen.
Man sollte es nicht meinen, aber in der Lok geht es erbärmlich eng zu. Aber das Ergebnis entschädigt für so manchen Fluch insbesondere beim Aufsetzen des Gehäuses. - Denn nicht alles, was aufgeräumt aussah, war auch so aufgeräumt, dass es ins Gehäuse passte.

Zum Abschluss nebenstehend noch mal eine Gesamtansicht der qualmenden Lok.